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Münchener Texte und Untersuchungen zur deutschen Literatur des Mittelalters (MTU)

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Deutsche Literatur des Mittelalters

Die „Münchener Texte und Untersuchungen zur deutschen Literatur des Mittelalters“ (MTU) sind als Begleitreihe des Vorhabens „Herausgabe Deutscher Literatur des Mittelalters“ seit 1960 an der Bayerischen Akademie der Wissenschaften etabliert und wurden seitdem von der „Kommission für deutsche Literatur des Mittelalters“ (heute: Beirat „Deutsche Literatur des Mittelalters“) herausgegeben.

Wie für die Forschungsprojekte der Kommission bildet auch für die Reihe der MTU der überlieferungsgeschichtliche Ansatz die Basis. Diese Methode ist als Grundlage literaturhistorischer Untersuchungen und Editionen in der germanistischen Mediävistik etabliert und entwickelt sich ständig weiter (z. B. in der Auseinandersetzung mit Positionen der New Philology). Die MTU verstehen sich dementsprechend als Forum für Publikationen, die sich durch die Konzentration auf überlieferungsgeschichtliche und editorische Aspekte sowie die theoretische Reflexion der dabei gewonnenen Ergebnisse auszeichnen.


Weitere Forschungsprojekte zur Deutschen Literatur des Mittelalters

Der Beirat „Deutsche Literatur des Mittelalters“ (DLMA) betreut neben der MTU mehrere renommierte Forschungsvorhaben, die ebenfalls überlieferungsgeschichtliche Erschließung mittelalterlicher Literatur zum Thema haben:

Im Rahmen des Projekts „Katalog der deutschsprachigen illustrierten Handschriften des Mittelalters“ (KdiH) wird in systematischer Bestandsaufnahme die Ikonographie literarischer Stoffe aller Art dokumentiert, soweit sie in Bild-Text-Ensembles deutschsprachiger Handschriften und früher Drucke überliefert sind. Mit der Dokumentation und Beschreibung dieser Handschriften entsteht im Katalog ein Arbeitsinstrument für Mediävisten sämtlicher Fachrichtungen.

Das interakademische Projekt „Der Österreichische Bibelübersetzer“ (ÖBÜ) widmet sich der kritischen editorischen Erschließung und Kommentierung der Schriften des Anonymus. Unter den vorreformatorischen Bibelübersetzungen des 14. Jahrhunderts nehmen die Arbeiten des sogenannten Österreichischen Bibelübersetzers eine Sonderstellung ein. Mit dem „Alttestamentlichen Werk”, dem „Evangelienwerk” und dem „Psalmenkommentar” bietet das Oeuvre des Österreichischen Bibelübersetzers die Übersetzung und Kommentierung eines Großteils der Bibel – und das 200 Jahre vor Luther.

Hinzu kommt das ehrenamtlich geführte Vorhaben „Überlieferung der deutschsprachigen Lieddichtung des Mittelalters“, durch das eine zentrale Gattung der mittelalterlichen deutschen Literatur erstmals systematisch unter überlieferungsgeschichtlichen Gesichtspunkten aufgearbeitet wird.

2018–2020 erfolgte die Neuedition der Fragmente des Nibelungenlieds (hrsg. von Jan-Dirk Müller, gefördert durch die Fritz Thyssen Stiftung). Damit werden die Nibelungenlied-Fragmente in angemessener Form zugänglich gemacht und können in die wissenschaftliche Diskussion einbezogen werden.

Abgeschlossen ist das Wörterbuch für mittelhochdeutsche Urkundensprache (1984 bis 2009 im Akademienprogramm) sowie das Verfasserlexikon (1990 bis 2005 im Akademienprogramm).